Bilder der Passion in Zeiten des Widerstands
Die Werke Otto Pankoks im Dialog mit ukrainischen Künstlern

Sonntag, 23. März 2025, bis Sonntag, 6. April 2025
in der Pfarrkirche St. Martin
In Kooperation mit dem Verein "Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V." und dem Otto Pankok Museum Hünxe zeigt die katholische Kirchengemeinde eine große Ausstellung in der Pfarrkirche St. Martin.
Die hier gezeigten Kunstwerke wollen keine Leidensgeschichte Jesu illustrieren, sie wollen vielmehr das Passionsgeschehen mit eigenen Leiderfahrungen in Beziehung setzen - und damit auch Täter und Opfer in einem zeitgenössischen Rahmen zeigen.
Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden siebenundzwanzig großformatige Kohlezeichnungen Otto Pankoks, die in der aufgewühlten Zeit des beginnenden Nationalsozialismus entstanden sind. Otto Pankok (geboren 1893 in Mülheim an der Ruhr; gestorben 1966 in Wesel) war ein führender Vertreter des expressiven Realismus in Deutschland und ein Zeitgenosse von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach sowie Otto Dix und wie sie geprägt von der „Urkatastrophe“ des Ersten Weltkriegs. Der Einsatz Otto Pankoks für den Mitmenschen im Allgemeinen und für verfolgte Minderheiten im Besonderen sowie die damit verbundene Kritik an der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten brachten ihm ein Arbeits- und Ausstellungsverbot ein. Viele Modelle in den Passionszeichnungen waren mit Pankok befreundete Sinti und Sintizze vom Düsseldorfer Heinefeld, einem verrufenen Viertel der Stadt. Otto Pankok war mit seiner Lithografie, einem Bildnis des Sintimädchens Hoto, Teil der nationalsozialistischen Schmähausstellung "Entartete Kunst".

Einen zweiten Bereich der Ausstellung umfassen Werke ukrainischer Künstlerinnen und Künstler, die ebenfalls Motive der Passion aufgreifen. Dabei war Osyp-Roman Sorokhtei (1890-1941) ein Zeitgenosse Otto Pankoks und wie er geprägt von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs – die auf dem Gebiet der Ukraine aber anders waren als in Mitteleuropa. Sorokhtei schuf zwei kleinformatige Kreuzwege (weiß auf schwarz bzw. schwarz auf weiß) mit unterschiedlicher Aussageabsicht.
Andere – aktuelle – Kriegserfahrungen verarbeiten ukrainische Künstlerinnen und Künstler: Danylo Movchan (geb. 1979) mit Kreuzwegstationen als eine Art Kriegstagebuch, Ostap Lozynskyi (1983-2022) mit 16 monumentalen Leinwänden und Ulyana Nyschuk (geb. 1984) mit der ikonenhaften Darstellung der Passion.
Materialien zum Herunterladen
Die wichtigsten Informationen haben wir in einem Flyer zusammengestellt, den Sie hier herunterladen können.
Unser besonderer Dank gilt...
den Leihgebern
- Otto Pankok Stiftung (Hünxe)
- Michael Grevenbrock (Borken)
- Deposit of the Association of Friends of Novica (Warschau)
- Danylo Movchan und Ulyana Nyschuk (Lwiw)
- Familie Sorokhtei (Iwano-Frankiwsk und Lwiw),
der jüngsten Forschungsarbeit der Kunsthistorikern Dr. Olga Sobkovych (Kiew), die 2024 eine ähnliche Ausstellung im Pankok Museum Hünxe kuratiert hat,
den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die Vorbereitung und Betreuung des Ausstellungsprojektes in unserer Gemeinde,
und der großzügigen finanziellen Förderung durch die VEKA AG und die Sparkassenstiftung für Ahlen, Drensteinfurt und Sendenhorst.