Predigt zur Altarweihe von Bischof Dr. Felix Genn
Film der Altarweihe in der St. Ludgerus-Kirche Albersloh
Öffnungszeiten der St. Ludgerus-Kirche
Die St. Ludgerus-Kirche ist täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Film zur Umgestaltung der St. Ludgerus-Kirche
St. Ludgerus-Kirche vor der Umgestaltung
St. Ludgerus Albersloh
Erste Besiedlungsspuren in Albersloh datieren auf das zehnte Jahrhundert. Auf einer Aufschüttung oberhalb der Werse wurden einige Holzbauten errichtet. Da die Gebäude sehr klein waren und auch die Ausrichtung nicht passt, deutet hier nichts auf eine Kirche hin.
Um 1050 wurde dann aber in Albersloh - bereits an der Stelle des heutigen Gotteshauses - schon die erste steinerne Kirche errichtet, vermutlich als Eigenkirche der Familie Albrecht. Der Turm dürfte im Westen gelegen haben. Durch Grabungsfunde lassen sich Teile des Grundrisses dieser ersten Kirche aus dem 11. Jahrhundert (orange) im Plan der heutigen Kirche darstellen.
Gegen 1150 wurde eine neue steinerne Kirche (im Plan dunkelgrau) errichtet, da das alte Gebäude wohl aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen zerstört wurde. Gebaut wurde eine "Saalkirche" mit einer flachen Holzdecke. Nur die Apsis mit dem darüberliegenden Glockenturm ragte heraus. Eine Besonderheit dieser Kirche ist die Ähnlichkeit zum Kaiserdom Lothars III. in Königslutter. Auch dort gibt es - anders als bei den allermeisten Kirchen im Münsterland - einen achteckigen Chorturm im Osten. Von dieser alten Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist das historische Portal (im Plan gelb) bis heute erhalten. Es wurde beim Neubau der Kirche als Eingangsportal an der Nordseite wiederverwendet.
Im Jahr 1230 ging die Kirche in das Eigentum des Bistums Münster über, das auch die Bezahlung der Priester übernahm. Für die Christen der Umgebung wurde sie zur Gemeindekirche. So wurde auch ein Taufstein zur Annahme des christlichen Glaubens aufgestellt. Dieses erhalten gebliebene historische Taufbecken ist bis heute der Taufort der katholischen Christen in Albersloh. Vermutlich erhielt die Kirche auch im 13. Jahrhundert das Patrozinium des heiligen Ludgerus.
Liudger, friesischer Missionar und erster Bischof von Münster
Liudger wird um 742 bei Utrecht in Friesland geboren. Seine Familie ist bereits in der dritten Generation christlich. Mit 12 Jahren begegnet er dem berühmten Missionar Bonifatius, der noch im Greisenalter von 80 Jahren unterwegs war, die Friesen zum Christentum zu bekehren.
Von Alkuin, dem führenden Hofgelehrten Karls des Großen, erhält Liudger eine gründliche theologische Ausbildung. 767 wird er zunächst zum Diakon, 777 dann (in Köln) zum Priester geweiht. Im Auftrag Karls des Großen lässt er sich in das Projekt zur Christianisierung der Sachsen einbinden.
Diese Sachsenmission ist immer wieder von Rückschlägen und zerstörten Kirchen begleitet. Anders als Karl der Große will Liudger die Sachsen aber durch Überzeugung und nicht durch Feuer und Schwert für den christlichen Glauben gewinnen.
793 sendet Karl der Große Liudger ins Münsterland. In Mimigernaford gründet er ein Kloster (lateinisch "Monasterium"), von dem sich der spätere Name der Stadt Münster ableitet. Am 30. März 805 wird Liudger dann in Köln zum ersten Bischof von Münster geweiht.
Er gründete zahlreiche Pfarrgemeinden, ließ etwa 20 Kirchen erbauen (darunter auch den Paulusdom in Münster), gründete eine Domschule und einige Klöster. Zwei Dinge erledigte er immer persönlich: Die Spendung der Firmung und regelmäßige Besuche in den Pfarrgemeinden.
Im Jahre 809 beginnt ihn eine Krankheit zu schwächen. Doch Liudger arbeitet bis zum Schluss, predigt noch am Tag vor seinem Tod in Coesfeld, bevor er dann am Morgen des 26. März 809 in Billerbeck stirbt. Auf seinen Wunsch hin wird er im Kloster von Essen-Werden, das er selbst gegründet hat, beigesetzt. Der Sterbeort Billerbeck, die Bischofsstadt Münster und die Grabstätte in Essen-Werden sind bis heute die Hauptorte der Verehrung des heiligen Ludgerus.
Die weitere Baugeschichte der Kirche
Ab dem Jahr 1250 wurde die Kirche großzügig erweitert. Erst 1370 war das Gebäude fertiggestellt (hellgrau im Plan). Es wurde ein aufwändiges Gewölbe auf das neue Hauptschiff gesetzt. Der Turm wurde höher gebaut. In der Rückwand des Altarraumes befand sich ein Fenster.
Drastisch steigende Einwohnerzahlen in Albersloh ab dem Ende des 19. Jahrhunderts führten dazu, dass man die Kirche 1962 (grün im Plan) nochmals erweitert hat. Zwei asymmetrische Seitenanbauten sorgten für viele neue Sitzplätze. Angedacht waren auch mehrere kleine Fensteröffnungen in der Rundung des Altarraums. Diese Idee wurde jedoch nicht umgesetzt und somit blieb die Wand ohne Schmuck und Fenster.
Neueste Kirchenrenovierung abgeschlossen →
Seit mittelalterlicher Zeit ist man in Albersloh einen Weg gegangen, der im Sinne der Denkmalpflege beispielhaft ist. Man hat vorhergehende Kirchbauten nie vollständig vernichtet, sondern hat sie sinnvoll in Neubauten einbezogen. So kann man bis heute die historische Entwicklung am Gebäude gut nachvollziehen.
Im Jahr 2019 blieb man bei der Innensanierung und Umgestaltung der Kirche diesem Weg treu. Das Gebäude an sich wurde nicht verändert. Durch die Ausbesserung der Wände, einen Anstrich und die Erneuerung von Beleuchtung, Elektrik und Beschallung sowie die Reinigung der Sandsteinelemente wurden dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Auch zeitgemäße Technik wie Beamer und Leinwand oder Videokamera zur Übertragung von Gottesdiensten wurde installiert. In Anbetracht der drastisch zurückgehenden Kirchenbesucherzahlen wurde die Anzahl der Sitzplätze auf etwa 120 Plätze in festen Kirchenbänken reduziert. Für Gottesdienste mit mehr Besuchern wurden 100 Stühle angeschafft, die nur bei Bedarf gestellt werden. Der Altarraum wurde in die Mitte des Gebäudes verlegt, so dass die Gemeinde sich rund um den Altar versammeln kann.
Im nördlichen Seitenschiff fanden zwei Einbauten aus Holz ihren Platz. Der eine dient als Gesprächs- und Beichtzimmer oder als Raum für kleine Kindergruppen, die dort den Kinderwortgottesdienst feiern können. Der andere beinhaltet eine barrierefreie Toilette und ein Stuhl- und Kerzenlager. Ansonsten gibt es nun im Anbau der 1960er Jahre viel Freiraum, der flexibel genutzt werden kann. Die Orte für Mariengebet und Totengedenken wurden neu gestaltet.
Altar, Ambo, Tabernakelgehäuse und mehrere Stelen wurden aus Sandstein neu gefertigt.
Alle Holzelemente wurden entweder aufgearbeitet oder neu angeschafft, so dass sie nun in heller Eiche aufeinander abgestimmt sind.
Schließlich wurde das um 1900 gefertigte Holzkreuz, welches bis dato nur als Passionskreuz in der Karwoche genutzt wurde, als Hauptkreuz aufgehängt.
Die Idee hinter der Bank...
Die zwei Kuben, befindlich im nördlichen Seitenschiff der umgestalteten Kirche St. Ludgerus, verstehen sich neben ihrer hauptsächlichen Funktion als Beicht- und Gesprächsraum sowie als Stuhllager und WC auch als begehbare, raumgreifende Kunstwerke. Die Außenverkleidung wurde gefertigt aus den ehemaligen Kirchenbänken von St. Ludgerus - ein ehrgeiziges Projekt, das sich nun bald sehen lassen kann!
Anlässlich zur Wiedereröffnung der St. Ludgerus-Kirche hat der Kunsttischler Konrad Horsch in der historischen Fabrikanlage Maste-Barendorf neben der aufwendigen Plattenfertigung für die Außenverkleidung der Kuben auch verschiedene Produkte aus den nicht verwerteten Seitenelementen der Kirchenbänke entwickelt.
Dem Holz folgend, hochwertig verarbeitet, gestaltet in schlichtem, zeitlosen Design. Und vor allem limitiert...
Unverkennbar an der Gestaltung der beiden Kuben ist die künstlerische Handschrift von Jessica Maria Toliver, die der abstrakten Linie folgt. Das präferierte Ausdrucksmittel der Künstlerin ist der Scherenschnitt, den sie auf unterschiedliche Materialien überträgt. Ihre Entwürfe finden sich auch in der Tischkrippe "Mein Licht“ sowie in einer exquisiten Auswahl an edlen Kunstkarten aus ihrer aktuellen Edition wieder. Diese können im formschönen Kartenhalter aufgestellt werden oder als Grußkarten zu verschiedenen Anlässen genutzt werden.
Dokumentationsfotos: Konrad Horsch
Produktfotos: Bernd Paulitschke
Schiff, geschwungen
Wohl proportionierter Kerzenhalter aus dem Sitzelement der ehemaligen Kirchenbänke (naturbelassene Eiche) zum Preis
von 12 €
Schiff, gerade
Etwas kerniger in der Erscheinung - Kerzenhalter aus der Unterstütze der ehemaligen Kirchenbänke (naturbelassene Eiche) zum Preis von 12 €
Stück Bank
Dieser abstrahierte Adventskranz wurde aus dem Fuß der Kirchenbank gearbeitet - gut erkennbar an der geschwungenen Form und den ziervollen Zapfenverbindungen der alten Tischlerarbeit (naturbelassene Eiche) zum Preis von 15 €.
Stövchen
Eine Einladung zu Ruhe, Besinnung und Genuss. Gefertigt aus dem hinteren Fußteil der Kirchenbank (geölte Eiche) zum Preis von 35 €
Lichtvase
Teelichthalter aus Hartholz mit Vase aus Glas (geölte Eiche) zum Preis von 20 €
Würfel voll Licht
Gefertigt aus dem Seitenteil der ehemaligen Kirchenbank. Ein besonderes Licht fürs ganze Jahr. Die Arbeit an diesen Würfeln ist ein Geschenk des Kunsttischlers an die Gemeinde. Der Erlös geht zu 100 % an die Kirchengemeinde. Der Würfel ist zum Preis von 4 € erhältlich.
Kartenhalter
Dieser besonders formschöne Kartenhalter wurde eigens für die Scherenschnittkarten entworfen (naturbelassene Eiche) zum Preis von 5 €
Scherenschnittkarte
Das Motiv wird jeweils mit leichter Distanz schwebend vor dem Hintergrund montiert. A5 Klappkarte aus angenehm griffigen 300gr. Papier, komplettiert mit transparentem Einleger und seidengefüttertem Couvert. Motive jeweils in schwarz und weiß, rückseitig handsigniert zum Preis von 10 €