Und schon nach wenigen Stunden waren sich die drei Pfarrer einig: Das könnte was werden. Die katholischen Kirchengemeinden in Drensteinfurt, Sendenhorst und Ascheberg sollen, so der Plan des Bistums Münster, in Zukunft einen „Pastoralen Raum“ bilden. Das bedeute keine Fusion, wollte Drensteinfurts Pfarrer Jörg Schlummer etwaige Ängste sogleich zerstreuen. Die drei Gemeinden bleiben eigenständig. Vielmehr geht es – angesichts sinkender Mitgliederzahlen und mangelnden Priesternachwuchses – um eine verstärkte Zusammenarbeit der Seelsorgeeinheiten, um das Gemeindeleben vor Ort aufrecht zu erhalten. Dass dafür in diesem Fall auch Kreisgrenzen überwunden werden sollen, stört die drei beteiligten Kirchengemeinden zunächst einmal gar nicht. „Es handelt sich um ähnlich große Orte. Und uns sind ähnliche Dinge wichtig“, erklärte Pastor Schlummer am Rande des Treffens, das am Mittwoch im Alten Pfarrhaus stattfand und dem noch viele weitere in unterschiedlicher Besetzung folgen sollen. Der vom Bistum vorgegebene Rahmen sei zunächst gut gewählt, pflichtete auch sein Ascheberger Kollege Stefan Schürmeyer bei. Nun gehe es darum zu überlegen, wie man diesen Rahmen inhaltlich ausgestalten wolle.
An diese Arbeit machten sich die mehr als 20 anwesenden Mitglieder der Seelsorgeteams – nach dem ersten Kennenlernen in großer Runde – bereits in Kleingruppen. Denn bis zum Ende dieses Jahres soll, erläuterte Sendenhorsts Pfarrer Clemens Lübbers, dem Bistum Münster mitgeteilt werden, ob man sich eine Kooperation in eben dieser Konstellation vorstellen könne. Und ohne der endgültigen Abstimmung vorgreifen zu wollen, zeigte er sich gestern optimistisch: „Wir sehen darin mehr Chancen als Schwierigkeiten. Es sieht gut aus, wir wollen das.“
Das erste Treffen sei von einem gemeinsamen Geist geprägt gewesen, resümierte auch Schlummer. „Wir sind positiv gestimmt, es herrscht Aufbruchstimmung“, ergänzte Lübbers. Und für Stefan Schürmeyer biete dieser Rahmen den drei Gemeinden eine gute Perspektive für die kommenden 20 Jahre. Denn erst 2040 soll die Ausgestaltung der Pastoralen Räume strukturell und inhaltlich endgültig abgeschlossen sein. Niemand müsse Sorge haben, dass die Gemeinden vor Ort nicht lebendig bleiben würden, so der Ascheberger Pfarrer. (Bericht WN, 17.02.2022)