Aufgrund des Festes entfällt der Herz-Jesu-Freitag. Seit einigen Jahren wird dieser Tag auch als „Tag des geweihten Lebens“ begangen.
Was feiern wir an diesem Fest?
Seit dem Auszug aus Ägypten gehörte als Dank für die Errettung jedes Erstgeborene von Vieh und Mensch im Volk Israel dem Herrn. So wurden erstgeborene Söhne dem Herrn 40 Tage nach der Geburt im Tempel ‚dargestellt‘, das heißt gezeigt oder übergeben. Das war nicht vorgeschrieben, aber möglich. Frommen Menschen bedeutete das jedoch viel. So tun dies auch Maria und Josef. Dabei bringen sie ihr Opfer mit: die Tauben – die Opfergabe der Armen. Auch vollzieht Maria das, was damals Vorschrift für jede Wöchnerin war: die rituelle Reinigung.
Im Tempel kommt es dann zu einer besonderen Begegnung. Deshalb nennt die Ostkirche dieses Fest auch das Fest der Begegnung. Simeon und Hannah – sie stehen stellvertretend für das Gottesvolk des Alten Bundes – begegnen diesem kleinen Kind Jesus. Sie spüren instinktiv: er ist der Messias. Zeit ihres Lebens haben sie auf diese Begegnung gewartet. Nicht umsonst tragen sie diese Vornamen. Denn Simeon be-deutet „Gott hat erhört“ und Hannah „Die Begnadigte, derer Gott sich erbarmt hat“.
Überglücklich kann Simeon nur noch Gott loben. So preist er, vorab seinen bevorstehenden Tod nennend, den Messias Jesus als das ‚Licht für alle Völker‘, nicht nur für das Volk Israel. In ihm erkennt er das Heil für die ganze Welt.
Die Bezeichnung ‚Lichtmess‘ oder ‚Mariä Lichtmess‘ hat dieses Fest erhalten ob der vielen Kerzen und der Lichterprozession. Auch sollte diese Prozession die heidnischen Bräuche, dem Winter sein Ende anzusagen, ablösen. In Jerusalem wurde dieses Fest übrigens „mit gleicher Freude wie Ostern“ (Aetheria) gefeiert.
Es ist ein weihnachtliches Fest außerhalb der Weihnachtszeit. Gehen auch wir – wie Simeon und Hannah – Christus entgegen.