Die Liturgie der katholischen Kirche feiert das Hochfest der Geburt des Herrn an einem Tag. Es beginnt am Abend des 24. und endet am Abend des 25. Dezember. Was in Deutschland als zweiter Weihnachtstag bezeichnet wird, ist für Katholiken ein Heiligenfest, das des ersten Märtyrers Stephanus. Das Hochfest der Geburt des Herrn – Weihnachten – kennt heute vier (ursprünglich drei) Messfeiern mit immer unterschiedlichen Schrifttexten. Das hängt mit der römischen Papstliturgie zusammen, die sich bis Mitte des sechsten Jahrhunderts herausgebildet hatte und in der der Papst drei Messen in seinen drei unterschiedlichen Kirchen feierte: in der Nacht, am frühen Morgen und am Tag. Die vierte Messe ist später hinzugekommen. Diese vier Messfeiern sind folgende:
- (4) Messfeier am Heiligen Abend
- (1) Messfeier in der Heiligen Nacht / Christmette (missa in nocte = Messe in der Nacht)
- (2) Messfeier am Morgen / Hirtenmesse (missa in aurora [„goldene Messe“] = Messe in der Morgenröte / im Morgenlicht)
- (3) Messfeier am Tag / Hochamt (missa in die = Messe am Tag)
Die jeweils ersten Bezeichnungen sind die, die seit der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils verwendet werden (seit Beginn der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts). Die anderen Bezeichnungen haben sich – Gott sei Dank – erhalten.
- `Mette´ ist eingedeutscht vom lateinischen Matutin (matutinus = morgendlich). Sie ist ein nächtlicher oder frühmorgendlicher Gottesdienst. Die Christmette ist die mitternächtliche Messfeier an Weihnachten. Die Bezeichnung `Ostermette´ für die `Feier der Osternacht´ ist nicht mehr erhalten geblieben. Im Münsterland gibt es in den Gemeinden, in denen die Feier der Osternacht frühmorgens begangen wird, dafür auch die Bezeichnung `Ucht´, zu deutsch: Morgendämmerung.
- Die ‚Hirtenmesse‘ heißt deshalb so, weil im Zentrum des Evangeliums die Hirten stehen
- Die `Messfeier am Tag´ wird auch deshalb `Hochamt´ genannt, weil sie seit alters her sehr festlich gestaltet wird.